Toto Wolff, der offene Teamchef von Mercedes, hat Bedenken hinsichtlich der Eintrittsgebühr von 450 Millionen Dollar für neue Teams in der Formel 1 geäußert und behauptet, dass sie den finanziellen Auswirkungen auf die aktuellen Wettbewerber nicht gerecht wird, während Cadillac einen Platz auf dem Grid anstrebt.
Wolffs Warnung: Sind 450 Millionen Dollar genug?
Mit Cadillac, das von General Motors unterstützt wird und sich darauf vorbereitet, als 11. Team in die Formel 1 einzutreten, steht die Verdünnungsgebühr von 450 Millionen Dollar—die unter den 10 bestehenden Teams aufgeteilt wird—unter Beobachtung. Für Wolff entschädigt die aktuelle Regelung nicht ausreichend für den Einnahmeverlust, den die aktuellen Teams erleiden würden.
Im Gespräch mit Auto Motor und Sport erklärte Wolff:
„Zunächst einmal verlieren wir. Wir wissen nicht, was Cadillac in die Formel 1 investieren wird. Die Entschädigungsgebühr, die derzeit bei 450 Millionen Dollar festgelegt ist, ist zu niedrig. Sie gleicht den direkten Einkommensverlust nicht aus.”
Die Cadillac-Frage: Werden sie Wert bringen?
Während Wolff skeptisch gegenüber der aktuellen Gebühr ist, räumt er ein, dass Cadillac eine willkommene Ergänzung sein könnte—wenn sie substanzielle Investitionen und Innovationen in den Sport bringen.
„Wenn Cadillac jetzt mit einem Werksteam einsteigt und ein angemessenes Marketingbudget in die Formel 1 investiert, wird es eine wertvolle Bereicherung für den Sport sein“, erklärte er.
Er bleibt jedoch vorsichtig und betont, dass die Auswirkungen eines neuen Teilnehmers sich erst im Laufe der Zeit zeigen werden.
Der finanzielle Boom der Formel 1
Trotz seiner Bedenken hinsichtlich der Teilnahmegebühr erkannte Wolff an, dass die Formel 1 finanziell floriert. Mercedes, eines der am höchsten investierenden Teams, hat seine Betriebsabläufe in ein äußerst profitables Unternehmen verwandelt.
„Wir erzielen einen soliden Gewinn. Unsere Rentabilitätsmarge liegt vor Steuern bei 30 bis 35 Prozent. Das gleicht sogar unsere Ausgaben für den Motor aus.“
Wolff wies die alte Vorstellung zurück, dass die F1 ein finanzielles schwarzes Loch sei, und erklärte:
„Das alte Klischee, dass die Formel 1 nur ein Geldgrab ist, gehört der Vergangenheit an. Die Formel 1 war nie so finanziell gesund wie heute.“
Bewertung der Mercedes-Saison 2024: „Eine vier von zehn“
Bei der Reflexion über die Mercedes-Kampagne 2024 scheute Wolff nicht vor Kritik zurück und beschrieb ihre Gesamtleistung als unterdurchschnittlich.
„Das Problem ist, dass ich in der Schule nie besser als eine Vier bekommen habe. Ich würde dem Jahr eine Vier geben. Letztendlich zählt nur das Ergebnis in der Meisterschaft, und der vierte Platz war nicht gut genug.“
Er hob jedoch signifikante Verbesserungen in der zweiten Saisonhälfte hervor, in der Mercedes vier Siege, mehrere Pole-Positionen errang und Anzeichen ihrer früheren Dominanz zeigte.
„Wenn ich nur die zweite Saisonhälfte ab Juli bewerten müsste, wäre es eine Zwei.“
Eine neue Ära für Mercedes im Jahr 2025
Mercedes steht nun vor einem entscheidenden Übergang. Der siebenmalige Weltmeister Lewis Hamilton ist zu Ferrari gewechselt, was George Russell die Führung des Teams anvertraut, zusammen mit dem Rookie Kimi Antonelli. Das frische Duo markiert einen Wendepunkt für die Silberpfeile, während sie darauf abzielen, wieder in den Meisterschaftswettbewerb zurückzukehren.
„Die Herausforderung ist jetzt klar: unsere Leistung zu steigern und bessere ‚Noten‘ zu sichern, während wir uns an eine neue Ära anpassen“, schloss Wolff.