Mit NASCAR, IndyCar und Formel 1, die alle um die Aufmerksamkeit der amerikanischen Motorsportfans kämpfen, war der Kampf um die Dominanz nie intensiver. NASCAR bleibt der König des Stock-Car-Rennsports, während IndyCar darum kämpft, aus dem Schatten des Indianapolis 500 zu treten und die Formel 1 weiterhin ihren meteorischen Aufstieg auf dem US-Markt fortsetzt.
Da der F1-Boom keine Anzeichen einer Verlangsamung zeigt – mit drei Grand-Prix-Veranstaltungen im Land und rekordverdächtigen Zuschauerzahlen – musste IndyCar mutige Schritte unternehmen, um im Gespräch zu bleiben. Hier kommt Rogers Penskes Vision ins Spiel, die einen bahnbrechenden TV-Deal mit FOX, ein Charter-System und ein neues Chassis umfasst.
Aber kann IndyCar wirklich mit der Formel 1 um das Publikum der offenen Wagen konkurrieren? Oder handelt es sich hierbei um zwei separate Welten, wie McLaren-CEO Zak Brown vorschlägt?
Zak Brown: “F1 und IndyCar können koexistieren”
Während einige befürchten, dass IndyCars Bestreben, sich zu erweitern, es in direkten Wettbewerb mit der Formel 1 bringen könnte, sieht Zak Brown das anders. Mit McLaren, das in beiden Serien Teams aufstellt, hat Brown eine einzigartige Perspektive darauf, wie jede Meisterschaft funktioniert und Fans anzieht.
„Ich sehe Formel 1 und IndyCar nicht als konkurrierend zueinander“, erklärte Brown beim Autosport Business Exchange in London.
„Sie wollen irgendwie ihr eigenes Ding sein, was ich großartig finde, aber wenn man sieht, wie beliebt die Formel 1 ist…“
Brown hat nicht unrecht—die F1 ist momentan ein Gigant. Der Sport hatte 2024 im Durchschnitt 1,2 Millionen US-Zuschauer pro Rennen, was zum großen Teil dem Erfolg von Drive to Survive und den massiven Investitionen in Marketing zu verdanken ist.
Aber IndyCar gibt nicht auf. Der FOX-TV-Deal, neue Teams wie Prema Racing und technologische Fortschritte in der Übertragung deuten darauf hin, dass die Serie bereit ist, über „die Indy 500-Serie“ hinaus zu evolvieren.
IndyCars FOX Sports-Deal: Ein Wendepunkt?
Eine der größten Maßnahmen in der Wiederbelebung von IndyCar war der exklusive Rundfunkvertrag mit FOX Sports. Dieser Schritt war nicht nur eine Frage der TV-Rechte – es ging darum, IndyCar für ein neues Publikum neu zu positionieren.
Wesentliche Elemente des FOX-Deals:
- Massive Netzwerkausstrahlung – Jedes Rennen wird im Netzwerk-TV (FOX) oder FS1 übertragen, was es zur am weitesten verbreiteten IndyCar-Saison seit Jahren macht.
- Innovative Übertragungen – FOX plant die Einführung von Drohnen für die Rennberichterstattung, die eine neue Perspektive bieten, die in der offenen Radrennserie noch nie gesehen wurde.
- Star-Powered Werbung – FOXs erste große Werbung zeigte NFL-Legende Tom Brady, ein deutlicher Versuch, IndyCar an gelegentliche Sportfans zu vermarkten.
- Will Buxton tritt in die Kommentatorenbude ein – Der langjährige F1-Journalist und Paddock-Persönlichkeit wurde engagiert, um IndyCars Anziehungskraft einem globalen Publikum näherzubringen.
Zak Brown war besonders optimistisch über FOXs Ansatz und sagte, dass Eric Shanks (CEO von FOX Sports) ein großer Fan von IndyCar ist und den Sport voranbringen wird. Brown wies auch darauf hin, wie Shanks mit David Hill – dem Architekten der modernen Fernsehdarstellung von F1 – zusammengearbeitet hat, was darauf hindeutet, dass IndyCar möglicherweise F1s Blaupause als Inspiration nutzen könnte.
„Ich denke, Eric [Shanks] wird sich die Formel 1 ansehen und keine Angst haben, von ihr zu lernen.“
Aber hier ist die Wendung: Während IndyCar-Fans begeistert sind, sind viele NASCAR-Fans wütend, dass FOX IndyCar mehr Aufmerksamkeit schenkt als ihrer eigenen Serie. Die TV-Präsentation von NASCAR wurde in den letzten Jahren weitgehend kritisiert, und einige sind der Meinung, dass IndyCars frischer Ansatz FOXs Vernachlässigung von NASCAR unterstreicht.
Der Einstieg von Prema Racing: Eine F1-Pipeline zu IndyCar?
Ein weiterer großer Wandel für IndyCar im Jahr 2025 ist das Kommen von Prema Racing—einer europäischen Macht in der Formel 2 und Formel 3.
Mit Callum Ilott und Robert Shwartzman, die die Führung übernehmen, könnte Prema’s Einstieg in IndyCar bedeuten, dass mehr F1-Hoffnungsvolle die amerikanische Serie als legitime Karrierealternative sehen. Der ehemalige F1-Fahrer Romain Grosjean wird ebenfalls als Ersatzfahrer des Teams fungieren, was Prema’s Bemühungen Glaubwürdigkeit verleiht.
Warum Prema’s Einstieg riesig ist:
- Es bietet europäischen Fahrern einen legitimen IndyCar-Weg.
- Prema hat F1-Stars wie Charles Leclerc, Oscar Piastri und George Russell hervorgebracht.
- Eine mögliche Talentschmiede von der Formel 3 & Formel 2 zur IndyCar.
- Ein großer Schritt, um die IndyCar zu einer „internationaleren“ Serie zu machen.
Mit Prema’s Beteiligung, könnten wir anfangen zu sehen, dass mehr junge Fahrer sich für die IndyCar anstelle der Reservistenrollen in der F1 entscheiden? Die Zeit wird es zeigen, aber es ist eine mutige neue Ära für den amerikanischen Formelsport.
Ein neues Auto für 2026: Die nächste Evolution der IndyCar
Während das neue Auto der IndyCar kein radikaler Bruch sein wird, kommen Veränderungen. Das Auto von 2026 wird Folgendes bieten:
- Standardisierte Komponenten (feste aerodynamische Teile, um Kosten und Entwicklungskriege zu reduzieren).
- Ein modifiziertes Hybridsystem für bessere Leistung und Effizienz.
- Mehr Sicherheitsmerkmale, inspiriert von den Fortschritten der F1.
Das Ziel ist es, das Rennen in der IndyCar spannend zu halten, während die Kosten nicht außer Kontrolle geraten, wie es in der Formel 1 der Fall war.
Das große Ganze: Können IndyCar und F1 koexistieren?
IndyCar und Formel 1 sind vielleicht keine direkten Konkurrenten, aber es gibt definitiv einen Kampf um dasselbe Publikum.
Wo jede Serie in den USA steht:
Formel 1
- Wachstumsstärkster Sport in Amerika nach Drive to Survive.
- Drei Rennen in den USA (Miami, Austin, Las Vegas).
- Massive TV-Quoten und eine jüngere Zielgruppe.
- Luxus-, Exklusivitäts- und spektakelgetriebene Veranstaltungen.
IndyCar
- Historisch die führende offene Rad-Serie Amerikas.
- Günstigerer, zugänglicherer Rennsport als F1.
- Mehr Fokus auf Fahrerfähigkeiten statt Technologie.
- Treue Fangemeinde, aber Schwierigkeiten, über das Indy 500 hinaus zu wachsen.
NASCAR
- Amerikas meistgesehene Rennserie.
- Dominanz der Stock Cars in den Märkten im Süden und Mittleren Westen.
- Kämpft mit einer alternden Fangemeinde und Engagement-Problemen.
- IndyCar & F1 nehmen dem Gelegenheitsfan-Publikum Anteile weg.
Obwohl Formel 1 und IndyCar möglicherweise keine direkten Rivalen sind, steht fest, dass IndyCar ein größeres Stück des US-Motorsportmarktes will. Und mit der Unterstützung von FOX, dem Eintritt von Prema und einem neuen Auto am Horizont positioniert sich die Serie endlich, um F1s Dominanz im Formelsport herauszufordern.
Fazit: Wird IndyCars Risiko sich auszahlen?
IndyCar unternimmt offensichtlich Anstrengungen, um mehr zu sein als nur „die Serie, die das Indy 500 ausrichtet.“
Mit einem großen TV-Deal, innovativen Übertragungsstrategien, neuen Teams und einem frischen Ansatz im Marketing möchte IndyCar von F1s Schwung profitieren und gleichzeitig seinen eigenen einzigartigen Raum schaffen.
Aber wird es funktionieren? Wird IndyCars Expansion Fans von F1 abziehen? Oder werden beide Serien nebeneinander im amerikanischen Markt gedeihen?
Eine Sache steht fest: 2025 wird sich als ein entscheidendes Jahr für den amerikanischen Formelsport erweisen.