Haas durchläuft eine bedeutende interne Umstrukturierung vor der Formel-1-Saison 2025, was einen entscheidenden Schritt in seinem Bestreben markiert, die Abläufe an der Strecke zu optimieren und seine Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Mit wichtigen Beförderungen von Mitarbeitern, strategischen Neueinstellungen und einer verstärkten Partnerschaft mit Toyota ergreift das amerikanische Team mutige Maßnahmen, um seine Schwächen anzugehen und auf seiner produktivsten Saison seit 2018 aufzubauen.
Ein überarbeitetes Team an der Strecke
Zentral für die Umstrukturierung von Haas ist die Neugestaltung seines Teams an der Strecke, ein Bereich, den Teamchef Ayao Komatsu als kritische Schwäche für 2024 identifiziert hat. Das Team hat die langjährigen Mitarbeiter Laura Mueller und Ronan O’Hare in Schlüsselpositionen befördert. Mueller, eine Haas-Veteranin, die als Simulator-Ingenieurin begann, wird die erste weibliche Renningenieurin in der Formel 1 und wird Esteban Ocon in seiner Debütsaison mit dem Team unterstützen.
O’Hare, zuvor Performance Engineer, wird den Rookie Oliver Bearman betreuen und zeigt damit Haas’ Engagement, internes Talent zu fördern. Komatsu erklärte die Entscheidung, intern zu befördern:
„Wenn der externe Kandidat nicht eindeutig besser ist, investiere ich lieber intern. Laura und Ronan haben das Potenzial, in einem Jahr genauso gut oder sogar besser zu sein.“
Neue Rollen und Abgänge
Das Team begrüßt auch Carine Cridelich als Leiterin der Rennstrategie, die am 1. März nach ihrer Zeit bei Racing Bulls beginnt, sowie Mark Lowe, der die neu geschaffene Rolle des Sportdirektors übernimmt. In der Zwischenzeit übernimmt Francesco Nenci die Position des Chief Race Engineer und ersetzt damit die frühere Position von Komatsu.
Diese Veränderungen folgen bemerkenswerten Abgängen, darunter der langjährige Teammanager Pete Crolla, die Renningenieure Gary Gannon und Mark Slade sowie mehrere andere.
Fokus auf Vorbereitung und Leistung
Haas setzt verstärkt auf Vorbereitung mit seinem neu eingeführten Programm Testing of Previous Cars (TPC), dank seiner Allianz mit Toyota. Diese Initiative ermöglicht es dem Team, während der Saison Tests mit früheren Autos durchzuführen, was einen entscheidenden Vorteil bei der Verfeinerung der Abläufe an der Strecke darstellt.
Letztes Wochenende in Jerez absolvierten die Fahrer Oliver Bearman, Esteban Ocon und der von Toyota unterstützte Ritomo Miyata wertvolle Runden im VF-23. Komatsu betonte die Bedeutung dieser Sitzungen:
„Diese privaten Tests sind so wichtig. Wir sind seit 2014 ’nur ein Rennteam‘, aber jetzt haben wir die Möglichkeiten, Szenarien zu simulieren und besser vorbereitet zu sein, bevor die Saison beginnt.“
Aus verpassten Gelegenheiten lernen
Trotz einer produktiven Saison 2024 verpasste Haas knapp den sechsten Platz in der Konstrukteursmeisterschaft und belegte den siebten Platz, sieben Punkte hinter Alpine. Komatsu führte die Lücke auf betriebliche Fehler und nicht auf die Fahrzeugleistung zurück:
„Wir haben zu viele Punkte durch die Abläufe an der Strecke liegen gelassen. Unter Druck haben wir nicht so gut funktioniert, wie wir sollten.“
Der erneute Fokus des Teams auf Training, Vorbereitung und Simulation zielt darauf ab, diese Probleme im Jahr 2025 zu beheben.
Technische Stabilität im Wandel
Während das Team an der Strecke eine bedeutende Umstrukturierung durchläuft, bleibt die technische Abteilung unter Andrea De Zordo stabil, der weiterhin die Arbeiten am VF-25 leitet und sich auf die kommenden 2026 Vorschriften vorbereitet. Komatsu lobte die Konsistenz des werkseitigen technischen Teams, das er als Grundlage für weiteren Fortschritt sieht.
Aussichten für 2025 und darüber hinaus
Mit einem ehrgeizigen Umstrukturierungsplan und einem erneuten Fokus auf Vorbereitung positioniert sich Haas für eine stärkere Kampagne im Jahr 2025. Die Kombination aus frischer Führung, erfahrenem Personal und verbesserten Testmöglichkeiten könnte das Team näher an das Mittelfeld heranführen.
Komatsu fasste die Vision des Teams zusammen:
„Wir werden besser vorbereitet sein. Es geht darum, die Bühne für Haas zu bereiten, damit wir in den kommenden Jahren nicht nur konkurrieren, sondern gedeihen können.“