Die langjährige Auseinandersetzung der Formel 1 mit ‘Flexi-Wings’ steht kurz davor, sich zu verschärfen. Der FIA hat eine signifikante Erweiterung der Tests für die Vorder- und Hinterflügel für die Saison 2025 angekündigt, mit dem Ziel, Schlupflöcher in der Flexibilität der Karosserie zu beseitigen, die von den Teams für Leistungsgewinne ausgenutzt wurden.
Beginnend mit dem Australien Grand Prix am 16. März werden strengere Tests für den Hinterflügel durchgesetzt. Zusätzliche Tests für den Vorderflügel folgen beim Spanischen Grand Prix am 1. Juni.
Der Verband, der zuvor Änderungen an den Tests für den Vorderflügel abgelehnt hatte, hat nun einen U-Turn vollzogen und signalisiert damit einen erneuten Druck auf umstrittene aerodynamische Tricks.
Die Erklärung der FIA: Keine grauen Bereiche mehr
„Nach weiteren Analysen, die von der FIA-Abteilung für Einheitsfahrzeuge nach dem Abschluss der Saison 2024 durchgeführt wurden, sind wir bestrebt sicherzustellen, dass die Flexibilität der Karosserie in der Saison 2025 kein Streitpunkt mehr ist,“ erklärte die FIA.
Während die strengeren Tests stufenweise eingeführt werden, um unnötige Komponentenverschwendung zu minimieren, machte die FIA deutlich—flexible Karosserien werden nicht länger toleriert.
„Diese Anpassungen zielen darauf ab, unsere Fähigkeit zur Überwachung und Durchsetzung der Vorschriften zur Karosserieflexibilität weiter zu verfeinern, um ein faires Spielfeld für alle Wettbewerber zu gewährleisten und spannendes Racing zu fördern,“ fuhr die Erklärung fort.
Warum das wichtig ist: Die nie endende Debatte über ‚Flexi-Wings‘
Flexible Flügel sind seit Jahren ein heißes Thema, da Teams ständig die Grenzen der Vorschriften testen, um teilweise Leistungsverbesserungen zu erzielen.
Im Jahr 2024 geriet McLarens Meisterschaftsfahrzeug unter die Lupe, nachdem die FIA die Legalität des Heckflügels beim Großen Preis von Singapur in Frage stellte. Obwohl McLaren darauf bestand, dass sie konform waren, stimmte das Team zu, geringfügige Änderungen vorzunehmen, um weitere Kontroversen zu vermeiden.
Teams argumentieren schon lange, dass statische Abweichungstests nicht vollständig erfassen, wie Flügel bei hoher Geschwindigkeit funktionieren, wo Aeroelastizität subtile, aber mächtige aerodynamische Vorteile ermöglicht.
Die FIA hat historisch Schwierigkeiten gehabt, einen einheitlichen Standard durchzusetzen und räumt ein, dass das Verhalten von Frontflügeln zwischen den Teams aufgrund unterschiedlicher aerodynamischer Lastmuster variiert. Jetzt hat sie das Recht vorbehalten, weitere Tests einzuführen, wenn neue Unregelmäßigkeiten festgestellt werden.
Wie werden die Teams reagieren?
Dieser plötzliche Wandel zwingt alle 10 Teams, ihre aerodynamischen Konzepte neu zu bewerten im Hinblick auf die 2025-Saison. Während einige möglicherweise bereits konform sind, könnten andere in letzter Minute Designänderungen vornehmen müssen, um die strengeren Anforderungen der FIA zu erfüllen.
Da F1-Ingenieure dafür bekannt sind, die Vorschriften bis an die Grenzen auszureizen, ist zu erwarten, dass die Teams neue Wege finden werden, um Leistung zu extrahieren—selbst unter diesen strikteren Einschränkungen.
Wird die FIA endlich das Flexi-Wing Schlupfloch schließen?
Dies ist nicht das erste Mal, dass die FIA versucht, flexibles Karosseriematerial zu beseitigen, und die Geschichte zeigt, dass die Teams immer Wege finden werden, sich anzupassen.
Die Frage bleibt—werden diese strengeren Tests tatsächlich das Spielfeld nivellieren, oder werden die Teams einfach cleverer darin, ihre Tricks zu verstecken?
Eine Sache ist sicher: Der Kampf um die Flexi-Wings ist noch nicht vorbei—er tritt nur in ein neues Kapitel ein.