Der erste japanische Hersteller, der sein Debüt im Bereich der Elektromotorräder gibt, ist Kawasaki. Die Ninja e-1 und die Z e-1 werden einen historischen Moment für eine Marke markieren, die seit siebzig Jahren Traummotorräder herstellt. Nach ihrem Auftritt auf der letzten EICMA werden sie nun in ihrer endgültigen Form präsentiert, während man darauf wartet, sie so schnell wie möglich auf der Straße zu sehen und zu testen. Beide Modelle nutzen die gleiche Plattform und betreten das Segment der 125er mit einem luftgekühlten Permanentmagnetmotor mit 5 kW Nennleistung und 9 kW maximaler Leistung bei einem Drehmoment von 40,5 Nm. Zahlen, die auf den ersten Blick für Motorräder, auf denen Z und Ninja auf den Verkleidungen stehen, niedrig erscheinen können, aber hier sprechen wir von Elektrizität und die Werte auf dem Boden sind anders, die Leistung erzählt nicht die ganze Geschichte. Ein wichtiger Aspekt ist z.B. der doppelte Lithium-Ionen-Akku, der nicht nur herausnehmbar ist und an Bord über eine Steckdose unter dem Sitz oder an einer Ladestation geladen werden kann, sondern auch parallel geschaltet ist. Die Einheiten haben jeweils 50,4 V und 30 Ah und sind daher etwa 1,5 kWh und 11,5 kg schwer. Das Laden von 0 auf 100 % an einer normalen Haushaltssteckdose dauert 3,7 Stunden pro Batterie und die kombinierte Reichweite beträgt ca. 72 km.
Die Endübersetzung ist eine Kette, aber es gibt weder Kupplung noch Getriebe, es gibt nur einen Gang, wie es bei einem Elektrofahrzeug üblich ist, und es gibt zwei Fahrmodi: Road (85 km/h) und Eco (60 km/h). Zu diesen Modi kommt die Funktion e-Boost hinzu: Ein Knopf unter dem rechten Griff ermöglicht es, für 15 Sekunden maximale Leistung und Beschleunigung zu erhalten, um z.B. ein Überholmanöver durchzuführen. Die Erholungszeit des e-Boost wird nicht im Pressemitteilung von Kawasaki angegeben, aber ein Symbol im TFT-Instrument zeigt uns seine Verfügbarkeit an. Die Höchstgeschwindigkeit mit e-Boost beträgt 73 km/h im Eco-Modus und 99 km/h im Road-Modus. Es gibt auch einen anderen Modus namens Walk, der es dem Motorrad ermöglicht, sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu maximal 5 km/h zu bewegen, was insbesondere das Rangieren erleichtert, besonders wenn wir uns in einer Steigung befinden. In diesem Zusammenhang ist auch das angegebene Gewicht interessant: 135 und 140 kg fahrbereit. Die Sitzhöhe beträgt 785 mm.Abgesehen vom innovativen Antriebssystem handelt es sich bei den beiden um echte “Greenies”. Der Stil und das Chassis ähneln sehr denen der bereits bekannten und geschätzten Ninja und Z 400. Das Chassis besteht aus einem Gitterrohrrahmen aus Stahl, vorne finden wir eine 41 mm Uni-Trak-Gabel und hinten ein Gasfederbein mit einstellbarer Feder-Vorspannung. Die Federwege betragen 120 und 133 mm. Die Reifen sind 100/80-17″ und 130/70-17″ und die Bremsen verfügen über 290 mm und 220 mm Scheibenbremsen mit Doppelkolben-Sätteln. Wie es sich für gute Elektromotorräder gehört, sind die Z e-1 und die Ninja e-1 mit einer regenerativen Bremsanlage ausgestattet. Das vollständig digitale 4,3-Zoll-Farb-TFT-Instrument bietet natürlich die Möglichkeit, sich drahtlos mit dem Smartphone mit dem Motorrad zu verbinden, aber wir wissen noch nicht genau, welche Parameter remote eingestellt werden können oder nicht.