Alex de Minaur kam quälend nah daran, seinen ersten ATP-Titel der Saison in Rotterdam zu gewinnen – doch einmal mehr stand Carlos Alcaraz ihm im Weg. Der Welt Nr. 8 kämpfte erbittert gegen den vierfachen Grand-Slam-Champion und zwang ihn in einen dritten Satz, bevor er letztendlich 6-4, 3-6, 6-2 im Finale verlor.
Trotz der Niederlage glaubt de Minaur, dass Alcaraz eine günstigere Begegnung für ihn ist als sein anderer prominenter Rivale – Jannik Sinner. Und angesichts seiner sieglosen Bilanz gegen den Italiener ist es leicht zu verstehen, warum.
De Minaur: “Ich kann Alcaraz in den Griff bekommen – aber Sinner? Noch nicht.”
Nach dem Finale gab de Minaur zu, dass Alcaraz eine große Herausforderung darstellt, aber eine, die er mit seiner Geschwindigkeit und aggressiven Rückhand stören kann.
„Wenn ich gegen Carlos spiele, haben wir immer sehr harte Kämpfe. Es geht einfach darum, dass diese Spiele zu meinen Gunsten ausgehen,“ sagte er.
Als er jedoch nach Sinner gefragt wurde – der eine 10-0-Bilanz gegen ihn hat und in diesen zehn Begegnungen nur einen Satz abgab – hatte de Minaur eine ganz andere Antwort.
„Es ist definitiv eine bessere Begegnung für mich, gegen Carlos zu spielen,“ fuhr er fort. „Ich habe das Gefühl, dass ich ihn in gewisser Weise ein wenig unter Druck setzen kann; ich kann ihn festnageln und ihm wehtun und sein Leben unangenehm machen. Aber ich habe es bisher nicht geschafft, das gegen Jannik zu tun.“
Es ist eine brutale, aber ehrliche Einschätzung—während Alcaraz’ dynamisches Schlagspiel mit Geschwindigkeit und Druck konteriert werden kann, hat Sinners unermüdliche Basislinie-Power und Präzision de Minaur bisher keine Antworten hinterlassen.
Sinners Dominanz: Ein Albtraum-Matchup für den Aussie
De Minaurs Kämpfe gegen Sinner erreichten eine neue Stufe bei den Australian Open, wo der Weltranglisten-Erste ihn im Viertelfinale in geraden Sätzen (6-3, 6-2, 6-1) auseinander nahm.
Das war nicht nur eine weitere Niederlage—es war eine Äußerung von Sinner, der de Minaur nun zehnmal ohne Niederlage geschlagen hat. Der Aussie hat Alcaraz getestet und ihn in ihren drei Begegnungen zweimal in drei Sätze gezwungen. Aber gegen Sinner? Es war eine einseitige Dominanz.
Die harte Realität der Tennis-Matchups
Tennis geht nicht nur um Ranglisten—es geht darum, wie Stile aufeinandertreffen. De Minaur, der von schneller Bewegung und defensiven Fähigkeiten profitiert, findet Wege, Alcaraz’ Rhythmus zu stören. Aber gegen Sinner sind seine Waffen immer wieder neutralisiert worden.
Er hat es selbst am besten ausgedrückt:
„Viele Menschen in der Tenniswelt wissen das. Es ist das Lustige am Tennis – nur weil ein Spieler höher eingestuft ist, bedeutet das nicht, dass er immer gewinnen wird.“
Was kommt als Nächstes für De Minaur?
Trotz des Rückschlags in Rotterdam beweist de Minaur weiterhin, dass er zur Elite der ATP gehört. Er hat Alcaraz an seine Grenzen gebracht und zeigt stetige Fortschritte.
Doch wenn er wirklich an die absolute Spitze des Sports gelangen möchte, bleibt eine Herausforderung: das Rätsel Jannik Sinner zu lösen.
Bis dahin hat er vielleicht eine bessere Chance gegen Alcaraz – aber um die größten Titel zu gewinnen, muss er letztendlich auch an Sinner vorbeikommen.