Die Marke MV Agusta war jahrzehntelang hauptsächlich als edler Hersteller von besonders sportlichen Motorrädern bekannt. Um ihre Kundenbasis zu erweitern, war die Einführung von zwei Lucky Explorer-Modellen für 2023 geplant, einer Lucky Explorer 5.5 mit zwei Zylindern und einer Lucky Explorer 9.5 mit drei Zylindern, beide basierend auf der Geschichte des Cagiva Elefant, der Ende der 1980er Jahre in der Hauptfabrik von MV Agusta in Varese produziert wurde. Es war geplant, dass die Lucky Explorer zu einer Untermarke von MV werden würde, um neue Kunden leichter erschließen zu können. Dies war seit Jahren geplant, aber der neue Aktionär Pierer Industries mochte beide Modelle nicht besonders, daher wird die Lucky Explorer 5.5 mit geringerer Hubraum als Ableitung von QJ Motor nun als “verlassen” betrachtet, aber noch nicht bestätigt.
Für die ältere Schwester musste ein neues Marktpositionierung gefunden werden, unter Zeitdruck, um nicht den Weg der bereits etablierten KTM 790 und 890 Adventure und Husqvarna Norden 901 zu kreuzen. Daher wurde die Untermarke Lucky Explorer buchstäblich in letzter Minute aufgegeben.
Lucky Explorer 9.5 wird zu MV Agusta Enduro Veloce
Stattdessen wird das Motorrad in die bestehende Modellfamilie von MV Agusta integriert und wird erst Anfang 2024 zum Verkauf stehen. Unter anderem bedeutet dies einen neuen Namen und dass es in Zukunft, ähnlich wie die Turismo Veloce, als Enduro Veloce bezeichnet wird. Zumindest legen das die italienischen Medien nahe. Optisch wurde das Lackdesign entsprechend angepasst und wird im typischen Rot/Silber von MV erstrahlen, das bereits auf dem fotografierten Vorserienmodell zu sehen ist und noch leicht getarnt ist. Auch andere optische Details wurden überarbeitet. Zum Beispiel ist die Basis des Windschilds in der Serienversion transparent und der Sitz scheint gepolsterter und von besserer Qualität zu sein.
Neuer Dreizylinder-Motor mit 125 PS in der MV Agusta Enduro Veloce
Der Motor, eine exklusive Entwicklung von MV Agusta mit einer gegenläufigen Kurbelwelle, einem Durchmesser und Hub von 81 x 60,2 Millimetern, den typischen drei Zylindern und einem Gesamthubraum von 931 ccm, wurde leicht angepasst. Es wird erwartet, dass er etwa 125 PS produziert. Die endgültigen Abstimmungen laufen noch und der Zulieferer Bosch und der Anteilseigner KTM helfen ebenfalls bei den Feinabstimmungen.