Die Pierer Mobility Group, Eigentümerin von KTM, hat eine drastische Umstrukturierung ihrer Verwaltung angekündigt und den Vorstand von sechs auf nur zwei Mitglieder reduziert, zu einem Zeitpunkt, an dem sie mit ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert ist.
Die Entscheidung lässt nur Stefan Pierer, CEO der Gruppe, und Gottfried Neumeister, Co-CEO, im Vorstand. Zu den bemerkenswertesten Abgängen gehört Hubert Trunkenpolz, eine historische Figur, die das ‘T’ in der Abkürzung KTM repräsentiert und seit 2023 den Vorsitz des Vorstands innehatte.
Die Umstrukturierung betrifft auch Alex Pierer, Direktor der Pierer Innovation AG, Florian Kecht und Rudolf Wiesbeck, den aktuellen Betriebsleiter der KTM AG, die alle 2023 in den Vorstand berufen wurden.
Diese radikale Reduzierung erfolgt vor dem Hintergrund einer finanziellen Leistung, die hinter den Erwartungen zurückbleibt, wobei die österreichische Gruppe die Rezession in Deutschland und die hohen Lebenshaltungskosten in den Vereinigten Staaten als Hauptfaktoren für die Schwierigkeiten anführt.
In den USA verzeichnete die Gruppe einen Rückgang der Zulassungen um 6,3 % zwischen Januar und September 2024, wobei der September einen noch stärkeren Rückgang von 14,3 % aufwies. In Europa bleiben die Zulassungszahlen zwar nahe den Werten von 2023, das Wachstum ist jedoch hauptsächlich auf das Segment der Niedrigpreise zurückzuführen, mit Anzeichen einer Abschwächung.
Das Unternehmen hatte zuvor bereits Kürzungen in der europäischen Produktion angekündigt und setzt verstärkt auf industrielle Partner in Indien und China. Die Gruppe setzt auch den Prozess der Bestandsreduzierung fort, obwohl dies zu einem Anstieg der Schulden und Zinsaufwendungen geführt hat.
Angesichts dieses Szenarios hat Pierer Mobility seine Finanzprognosen für 2024 zurückgezogen und eingeräumt, dass es “unter den Erwartungen in Bezug auf Einnahmen und Gewinne” bleiben wird. Eine neue Bewertung der nicht monetären Anpassungen wird bis zum Ende des Jahres durchgeführt.