In einer schockierenden Wendung der Ereignisse führen die europäischen Führer Macron und Merz eine Bewegung an, um ein zentrales EU-Gesetz über ethische Lieferketten abzuschaffen. Die Richtlinie zur unternehmerischen Sorgfaltspflicht in Bezug auf Nachhaltigkeit, ein Gesetz, das Unternehmen vorschreibt, ihre globalen Lieferanten auf Menschenrechts- und Umweltverstöße zu überwachen, steht in der Kritik.
Der französische Präsident Macron machte bei Versailles eine kühne Aussage und erklärte die Notwendigkeit, die umstrittene Richtlinie vollständig abzulehnen. Seine Ansichten wurden vom deutschen Kanzler Merz unterstützt, der während eines kürzlichen Besuchs in Brüssel die „vollständige Aufhebung“ des Gesetzes forderte.
Die mögliche Abschaffung der Richtlinie würde einen signifikanten Wandel hin zu einer pro-business und anti-grünen Agenda in der EU markieren. Dieser Schritt erfolgt im Kontext eines breiteren Trends von Vereinfachungsbemühungen, die darauf abzielen, die im Rahmen des Europäischen Green Deal eingeführten Vorschriften zurückzuführen.
Unternehmen haben die Nachhaltigkeitsrichtlinie seit langem als übermäßig belastend kritisiert, da sie umfangreiche Überwachung und Durchsetzung in ihren Lieferketten erfordert. Während das Gesetz ursprünglich für eine Überarbeitung und Verzögerung vorgesehen war, steht nun die Aussicht auf eine vollständige Aufhebung auf der Tagesordnung.
Über ihre Auswirkungen auf die Unternehmen hinaus könnte die Entscheidung, die Richtlinie abzuschaffen, auch Auswirkungen auf die transatlantischen Handelsverhandlungen zwischen der EU und den USA haben. Die Regierung von Präsident Trump hat die Lieferkettenrichtlinie als Handelsbarriere ins Visier genommen, und die Bereitschaft der EU, das Gesetz aufzugeben, könnte als Zugeständnis in den laufenden Handelsgesprächen angesehen werden.
Es könnte jedoch eine herausfordernde Aufgabe sein, die EU-Gesetzgeber davon zu überzeugen, die Richtlinie vollständig abzulehnen. Das Thema hat innerhalb der Koalitionsregierung Deutschlands eine Debatte ausgelöst, mit widersprüchlichen Ansichten zwischen der CDU und der SPD. Während die Parteien einen Kompromiss über das nationale Sorgfaltspflichtgesetz erzielt haben, bleibt das Schicksal der EU-Richtlinie ungewiss.
Macron und Merz müssen Unterstützung von anderen EU-Mitgliedstaaten gewinnen, um die Abschaffung des Gesetzes voranzutreiben. Im Europäischen Parlament ist es unwahrscheinlich, dass zentristische Koalitionen den Schritt vollständig unterstützen, was Bedenken hinsichtlich möglicher Allianzen mit rechtsextremen Gruppen aufwirft, die gegen etablierte Prinzipien verstoßen könnten. Während die Zukunft der Corporate Sustainability Due Diligence Directive auf der Kippe steht, steht die politische Landschaft in Europa vor einem Showdown über das Schicksal dieses umstrittenen grünen Gesetzes.