Die KTM hat am Freitag die Unterlagen eingereicht, um ein Insolvenzverfahren bei einem österreichischen Gericht einzuleiten, und die Schulden sind astronomisch – sie belaufen sich auf 2,9 Billionen Euro.
Betroffen sind die KTM AG sowie die beiden Tochtergesellschaften – KTM Components GmbH und KTM Forschungs und Entwicklungs GmbH. Die Dokumente der KTM AG sprechen von 1,8 Billionen Euro Schulden, doch die Alpine Creditors Association (AKV) schätzt, dass die drei Unternehmen insgesamt Verbindlichkeiten von 2,9 Billionen Euro haben.
Die Gläubiger sind etwa 2.500. Allein gegenüber Banken schuldet die KTM AG etwa 1,3 Billionen Euro, sowie rund 365 Millionen Euro an Lieferanten. Bei den Gehältern der Mitarbeiter gibt es Schulden in Höhe von 40 Millionen Euro.
Betroffen könnten 3.623 Arbeitnehmer sein, die ihr Gehalt für November und den Weihnachtsbonus über den Insolvenzfonds erhalten werden – was mehrere Monate dauern kann. Zudem gibt es Befürchtungen um die Arbeitsplätze, da bis Ende des Jahres weitere 500 Entlassungen erfolgen werden, während die Produktion im Januar und Februar ausgesetzt wird.
Der österreichische Minister für Arbeit und Wirtschaft, Martin Kocher, äußerte sich gegenüber der ORF: ‘Ich erwarte klare Antworten von KTM, wie es dazu kommen konnte, dass sich eine gute Gewinnsituation und gute Perspektiven jetzt so schnell in ein Restrukturierungsverfahren verwandeln’.
Von Seiten Oberösterreichs erklärte Gouverneur Thomas Stelzer, zitiert von der APA, dass es Bemühungen gibt, KTM zu unterstützen, obwohl es Grenzen gibt: ‘Natürlich wollen wir als Politiker helfen und unterstützen. Wir tun alles, was wir können, um die Fabrik und die Arbeitsplätze zu retten. Allerdings schließen das EU-Beihilferecht und das Insolvenzrecht derzeit de facto Passiva aus’.