Am Wochenende der Formel 1 in Abu Dhabi begannen unerwartete Gerüchte zu kursieren: Lewis Hamilton, der berühmte Fahrer von Mercedes, soll Interesse daran haben, die MotoGP-Teams von KTM zu erwerben. Die Spekulationen deuteten darauf hin, dass der siebenfache F1-Weltmeister die Kontrolle über das Red Bull KTM Factory Racing und das Satellitenteam Tech3 übernehmen könnte. Diese Behauptungen scheinen jedoch weit von der Realität entfernt zu sein.
Der finanzielle Kontext von KTM
KTM sieht sich derzeit erheblichen finanziellen Herausforderungen gegenüber, darunter Verbindlichkeiten von 1,8 Milliarden Euro und eine Reduzierung der Mitarbeiterzahl auf 3.700. Mit der Produktion, die in den ersten zwei Monaten des nächsten Jahres ausgesetzt wird, stellen sich Fragen zur Rentabilität der Aufrechterhaltung von zwei MotoGP-Teams, deren Jahresbudget etwa 40 Millionen Euro beträgt. Dieses Szenario eröffnete Raum für Gerüchte über das mögliche Interesse externer Investoren.
Hamilton als „Retter“?
Während der Veranstaltung in Abu Dhabi deuteten nicht identifizierte Quellen an, dass Hamilton die Lösung für die Probleme von KTM sein könnte. Die Behauptungen umfassten den Erwerb des Werksteams Red Bull KTM und von Tech3, wobei Fahrer wie Brad Binder und Pedro Acosta weiterhin unter seiner Obhut bleiben würden. Allerdings fehlt der Idee eine solide Grundlage und sie ignoriert mehrere logistische und vertragliche Hindernisse.
Gründe für Skepsis
- Aktuelle Verpflichtungen:
Die KTM hat Verträge mit Dorna für die MotoGP bis 2026 und mit Tech3 für weitere zwei Jahre. - Enger Zeitplan:
Der enge Zeitplan für die Tests in Sepang und den Saisonstart beim GP von Thailand macht es unmöglich, irgendwelche Verhandlungen rechtzeitig abzuschließen. - Bestehende Partnerschaften:
Red Bull bleibt Hauptsponsor der KTM-Teams und verpflichtet sich zur MotoGP mindestens bis 2025, während Hamilton eine lange Partnerschaft mit Monster hat, einem der Hauptkonkurrenten von Red Bull. - Dorna-Politik:
Im Falle finanzieller Schwierigkeiten werden die Startplätze normalerweise von Dorna zurückgenommen, und nur unter außergewöhnlichen Umständen ist ein Wechsel zu einem neuen Investor erlaubt. - Ablehnung durch die beteiligten Parteien:
Hervé Poncharal, Direktor von Tech3, bezeichnete die Behauptungen als „völlig absurd“. Interne Quellen von KTM äußerten ebenfalls Überraschung und betonten, dass Red Bull weiterhin der Hauptpartner bleibt.
Das Engagement von KTM in der MotoGP
Trotz finanzieller Schwierigkeiten plant KTM bereits die nächste Saison, mit festgelegten Veranstaltungen und bezahlten Betriebskosten für die Tests und die ersten Rennen. Hervé Poncharal bekräftigte, dass das Team weiterhin motiviert und engagiert ist: „Wir sind bereit für die Saison 2025, strahlend in Orange.“
Während die Gerüchte anhalten, deuten die Fakten darauf hin, dass KTM darauf fokussiert ist, die Herausforderungen unabhängig zu meistern. Was die Idee betrifft, dass Lewis Hamilton die Kontrolle über die MotoGP-Teams übernehmen könnte, scheint es sich nur um eine weitere fantasievolle Geschichte zu handeln, die einer genaueren Prüfung nicht standhält.